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Goldruten-Färbesud

Leuchtender Pflanzensud aus frischen Blüten der Kanadischen Goldrute. Für Wolle, Seide und pflanzliche Stoffe. Mit Alaun entstehen klare Gelbtöne, mit Eisen werden sie olivgrün. Bitte sauber arbeiten und die Sicherheitshinweise beachten.
Prep Time 15 minutes
Cook Time 2 hours
Total Time 2 hours 15 minutes
Course Färbesud, Pflanzenfärben
Cuisine traditionelles Handwerk
Servings 100 g Fasergewicht

Equipment

  • Großer nicht-reaktiver Topf (Edelstahl)
  • Zweiter Topf oder Eimer für das Abseihen
  • Feines Sieb oder Mulltuch
  • Holz- oder Edelstahl-Löffel zum Rühren
  • Zange oder Färbestab
  • Handschuhe, Schürze
  • Messlöffel oder Waage für Beizen
  • Eimer/Schüssel zum Vorwässern der Fasern

Ingredients
  

  • 200 g frische Blüten der Kanadischen Goldrute grob zerkleinert
  • 2 Liter Wasser
  • Optional Vorbeize für Eiweißfasern Wolle/Seide: 10–15 % Alaun bezogen auf das Fasergewicht
  • Optional Vorbeize für Pflanzenfasern Baumwolle/Leinen: 5–10 % Alaun plus 5 % Weinsäure
  • Optional Farbmodifikatoren: 1–2 % Eisen II-sulfat für olivgrün, 1 TL Apfelessig für zitronige Gelbtöne, 1 TL Natron für warmes Gelb

Instructions
 

  • Fasern vorbereiten: Fasern/ Stoffe gründlich waschen, um Appretur und Fette zu entfernen. Für beste Ergebnisse vorbeizen (siehe Zutaten). Gut ausspülen.
  • Farbstoff extrahieren: Blüten grob zerkleinern, mit 2 L Wasser im Edelstahltopf 60 Minuten leise köcheln.
  • Abseihen: Sud durch Sieb oder Mulltuch in den zweiten Topf gießen, Blüten gut ausdrücken. Sud zurück in den Färbetopf geben.
  • Färben: Vorbefeuchtete Fasern in den Sud legen. 60–120 Minuten knapp unter dem Siedepunkt ziehen lassen, gelegentlich wenden. Nicht kochen, damit Wolle nicht verfilzt.
  • Abkühlen lassen: Topf vom Herd nehmen, Fasern 30–60 Minuten im Sud abkühlen lassen.
  • Ausspülen und Trocknen: Fasern entnehmen, kalt ausspülen, bis das Wasser klar ist. Sanft ausdrücken und im Schatten trocknen.
  • Optional Modifizieren: Für Olivtöne Fasern 5–10 Minuten in eine schwache Eisenküpe (1–2 % auf WOF) geben, ständig beobachten; anschließend gründlich spülen. Mit etwas Essig wird der Ton kühler/heller, mit etwas Natron wärmer.

Notes

ANWENDUNG
Zum Färben von Textilien. Je nach Faserart entstehen gelb-goldene bis olivgrüne Nuancen. Bei 200 g Blüten auf 100 g Wolle erhältst du satte Gelbtöne; mit weniger Blüten wird der Ton pastelliger.
NOTIZEN
  • WOF = Weight of Fiber: Beizen und Modifikatoren pro 100 g Faser berechnen.
  • Pflanzenfasern benötigen meist stärkere Beizen und längere Färbezeiten als Wolle/Seide.
  • pH-Effekt: Leicht sauer (Essig) ergibt zitronige Gelbtöne, leicht alkalisch (Natron) warmes Maisgelb.
  • Eisen „verdunkelt“ schnell. Immer niedrig dosieren, Handschuhe tragen und separat arbeiten.
  • Licht- und Waschechtheit: Nach dem Trocknen 1–2 Tage ruhen lassen, dann erst waschen. Schonend mit neutraler Seife.
  • Sicherheit: Nur in gut belüftetem Raum arbeiten, Lebensmittelgeräte getrennt halten, Handschuhe tragen. Keine Eisen- oder Kupfertöpfe verwenden.
  • Restesud kann für eine zweite, hellere Färbung verwendet werden. Pflanzliche Reste im Hausmüll entsorgen, nicht in der Natur ausbringen.