Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt und die Abende am Bras d’Or Lake kühler werden, beginnt in St. Peter’s die Vorbereitung auf ein Fest, das die kleine Gemeinde in ein Meer aus Farben, Musik und Geschichten verwandelt. Die Pirate Days sind mehr als nur ein paar Tage voller Unterhaltung. Sie sind ein lebendiges Symbol für Kreativität, Zusammenhalt und den Stolz einer Gemeinschaft, die es versteht, aus einer mutigen Idee eine feste Tradition zu schaffen.
Ein Tourism-Blog beschrieb die Pirate Days bereits im September 2016 als „Richmond County’s newest shoulder season festival“ und erwähnte, dass das Piratenfest „vor drei Jahren erstmals stattfand“. Dies deutet auf ein mögliches Gründungsjahr 2013 hin. Allerdings gibt es bislang keine unabhängigen Quellen, die dieses Jahr als sicheren Ursprung bestätigen. Sicher belegen lässt sich, dass die Pirate Days seit 2016 regelmäßig stattfinden und von Anfang an große Begeisterung ausgelöst haben.
Die ursprüngliche Idee stammt von Danielle Sampson, die ein neues Event für den Spätsommer schaffen wollte. Gemeinsam mit der Gemeinde, Tourism Cape Breton, zahlreichen Vereinen, Geschäften und einer beeindruckenden Zahl an Freiwilligen wurde das Konzept umgesetzt. Schon bei der ersten dokumentierten Durchführung 2016 war klar, dass hier ein Fest geboren war, das bleiben würde. Das ganze Dorf tauchte in Piratenstimmung ein: Häuser und Läden wurden dekoriert, Kinder und Erwachsene verkleideten sich, und eine Lichterbootparade verwandelte den St. Peter’s Canal in ein funkelndes Schauspiel.
Warum ausgerechnet Piraten das Herzstück des Festivals bilden, ist nicht offiziell dokumentiert. Doch die Erklärung liegt nahe: St. Peter’s liegt in einer Region, die seit Jahrhunderten vom Meer geprägt ist, und Piraten gehören zum universellen Bild maritimer Abenteuer. Geschichten von Schatzsuchen, verborgenem Gold und furchtlosen Seefahrern wecken sofort Fantasie und Begeisterung – bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen. Bereits bei den frühen Veranstaltungen wurden die jüngsten Gäste als „wee pirates“ in Spiele und Geschichten eingebunden, die rund um das „Pirates’ Gold“ kreisten. So entstand ein leicht zugängliches, buntes und fantasievolles Thema, das zugleich den Gemeinschaftsgeist stärkt und die maritime Identität des Ortes auf spielerische Weise aufgreift.
Der Erfolg lag nicht nur im Programm, sondern vor allem im gemeinschaftlichen Charakter. Familien bastelten Kostüme, Vereine wie der Lions Club organisierten Aktivitäten, die Feuerwehr trug zum Gelingen bei, und das Nicolas-Denys-Museum öffnete seine Türen. Die Pirate Days verbanden regionale Geschichte, maritimes Flair und Fantasie zu einem Fest, das den Zusammenhalt stärkte.
Darüber hinaus besitzen die Pirate Days eine wirtschaftliche Bedeutung. St. Peter’s liegt am Bras d’Or Lake, einer „Inland Sea“, die 2011 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt wurde. Der See ist durch den historischen St. Peter’s Canal mit dem Atlantik verbunden und gilt als Herzstück Cape Bretons. Mit den Pirate Days entstand ein kulturelles Highlight, das auch am Ende der touristischen Hochsaison Besucherinnen und Besucher anzieht, Gasthäuser füllt und die lokale Wirtschaft belebt.
Heute haben sich die Pirate Days fest im Veranstaltungskalender etabliert. Schatzsuchen für Kinder, Musikabende, Märkte, Kostümwettbewerbe und ein Feuerwerk über dem Kanal gehören ebenso dazu wie die zentrale Botschaft: Jeder und jede darf für ein paar Tage das innere Piratenherz entdecken. Was mit einer Vision begann, hat sich zu einem lebendigen Erbe entwickelt, das St. Peter’s Identität stärkt und Jahr für Jahr neue Geschichten schreibt.
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